Der fragliche Komplex, der früher Palazzo Felicini (später Fibbia und heute Calzolari) hieß, ist eines der bemerkenswertesten und schönsten Gebäude der Stadt und ist fast vollständig in seiner ursprünglichen Architektur der frühen Bologneser Renaissance erhalten.

Es wurde 1497 von Bartolomeo Felicini errichtet und dann von seinem Sohn Giovanni fertiggestellt. Die Familie Felicini hätte Leonardo hier beherbergt. Das Gebäude wurde 1537 an Kardinal Pucci verkauft, dessen Erben es 1561 an die Familie Fibbia weitergaben, die dort bis 1746 residierte. Die Inschrift an der Fassade erinnert daran, dass Urban VIII. ein Freund der Familie Fibbia war.
Wunderschön sind die äußeren Terrakotten (das Wappen stammt von Urban VII.) in den Pseudo-Sprossenfenstern, im Gebälk und in den Archivolten; Im Inneren des Palastes gibt es einen Innenhof mit Loggien.

Im Inneren des Palastes sind wichtige Werke von Künstlern der Bologneser Schule zu erwähnen: Die Gemälde im großen Raum im Erdgeschoss, die Morgen- und Abenddämmerung darstellen, sind das Werk von Domenico Santi, bekannt als Mengozzino (Bologna 1621-1694) und Domenico Maria Canuti ( Bologna 1620-1684), von Angelo Michele Colonna (Roveno-Como 1600-1687) sind die Gemälde in der ehemaligen Familienkapelle und von Giacomo Alboresi (Bologna 1632-1677) die Werke in seinem Vestibül. Die Ehrenhalle enthält Porträts der Mitglieder der Familien Fibbia, Fabbri und Pallavicini; Weitere Werke im Inneren des Palastes stammen von Alessandro Algardi, Alfonso Lombardi und Francesco Francia.

Der Chronist Borselli beschreibt den Palazzo Felicini als „eine Residenz, die einem Fürsten oder Herrscher gebührt“. Die Familie Felicini war im Bankwesen tätig und gehörte zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert zu den bedeutendsten der Stadt. Sie war von 1506 bis 1584 im Senat vertreten, im folgenden Jahr wurde keines ihrer Mitglieder wiedergewählt. Im Laufe der Jahrhunderte waren hier berühmte Persönlichkeiten zu Gast, darunter Papst Leo

Gerade während seines Aufenthalts in Bologna bei der Familie Felicini soll Leonardo neben anderen Gemälden sogar die berühmte Mona Lisa geschaffen haben, eines der berühmtesten und rätselhaftesten Gemälde aller Zeiten, das in diesem Fall Filiberta darstellen würde Savoy, Schwester des Herzogs von Savoyen und Tante des französischen Herrschers, und nicht Mona Lisa del Giocondo, wie allgemein angenommen wird.